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Informationen zur Lungenmetastasenchirurgie
Diese Seite soll Sie umfassend über den heutigen Stand der Behandlungsmöglichkeiten und speziell über die neu entwickelte Lasertechnologie bei der operativen Behandlung von Lungenmetastasen informieren. Des Weiteren erfahren Sie die wichtigsten Voraussetzungen, die für eine Laseroperation notwendig sind und wer als Patient dafür in Frage kommt.

Jährlich 350.000 Krebserkrankungen in Deutschland
Krebserkrankungen treten heute bei mindestens 20 Prozent unserer Bevölkerung auf und sind damit bereits die zweithäufigste Erkrankung unmittelbar hinter den Herz- Kreislauferkrankungen. Für Deutschland bedeutet das in Zahlen ausgedrückt, dass jährlich etwa 350 000 Menschen an Krebs erkranken. Davon muss jeder dritte Patient damit rechnen, dass sich Lungenmetastasen im Laufe seiner Krebserkrankung entwickeln. Leider ist heute noch die Meinung weit verbreitet, dass mit dem Auftreten dieser Lungenmetastasen ein Endstadium erreicht ist, in dem man außer einer eventuellen Chemotherapie nichts mehr für den Patienten tun kann. Wenig bekannt ist, dass die operative Entfernung von Lungenmetastasen seit gut 20 Jahren ein zentrales Thema im Spezialgebiet der Thoraxchirurgen darstellt. Zusätzlich gibt es heute eine neue technische Entwicklung in der Lasertechnologie, die es ermöglicht eine größere Zahl von Patienten in die operative Behandlung einzuschließen und wesentlich größere Zahlen von Metastasen gewebeschonend zu entfernen.

Was ist das für eine Operationstechnik?
Vorab: Die nachfolgend geschilderte Operation ist eine von allen Krankenkassen und -versicherungen abgedeckte Leistung, die mittlerweile in vielen thoraxchirurgisch tätigen Kliniken angeboten wird. Im Gegensatz zur noch häufiger angewandten Klammernahtresektion ist die Laserresektion jedoch wesentlich schonender für den Patienten, da weniger gesundes Gewebe enfernt werden muss, eine vielfach höhere Anzahl von Metastasen entfernt werden kann und die Eingriffe deshalb auch mehrfach wiederholt werden können falls neue Metastasen auftreten. Das Grundgerät besteht aus einem patentierten Diodenlaser der eine neue Wellenlänge (1318 Nanometer) in bisher nicht erreichter Leistung und Qualität ausstrahlen kann. Die Laserstrahlung besitzt nur bei dieser Wellenlänge Eigenschaften, die sich für das Operieren am Lungengewebe besonders gut eignen, da sich die Lunge von anderen Organen deutlich unterscheidet. Dies betrifft neben der starken Durchblutung der Lunge besonders den Luftgehalt und die Feinheit des Gewebes. Um in den Brustkorb zu gelangen, werden speziell für diese Wellenlänge optimierte, biegsame Quarzfasern an das Lasergerät angeschlossen die als "Laserskalpell" dienen. Schneidet man mit herkömmlichen Instrumenten in das Lungengewebe, kommt es schnell zu starken Blutungen mit gleichzeitigem Luftaustritt, die das Vordringen in die Tiefe der Lunge unmöglich machen. Mit dem geschilderten Lasergerät kann der Thoraxchirurg hingegen gleichzeitig Schneiden, Blutstillen und den Luftaustritt durch zusätzliches Schrumpfen des Gewebes verhindern. Somit gelingt es in alle Lungenbereiche vorzudringen und selbst Metastasen, die mitten in einem Lungenlappen gelegen sind herauszuschneiden ohne den ganzen Lappen entfernen zu müssen. Ebenso kann eine wesentliche höhere Anzahl von Metastasen (höchste entfernte Anzahl von Metastasen etwa 300) als bisher entfernt werden.

Wie wird die Operation durchgeführt?
Um die Metastasen entfernen zu können, wird der Brustkorb über einen kleinen seitlichen Schnitt, (bei Frauen in der Brustfalte) eröffnet. Anschließend wird die betroffene Lungenhälfte von der Luftzufuhr abgeschnitten, wodurch sie auf ungefähr ein Drittel ihrer belüfteten Größe schrumpft. In diesem Zustand kann sie von einem erfahrenen Thoraxchirurgen auf Metastasen bis zu einer Größe von einem Millimeter exakt abgetastet werden. Damit ist diese intraoperative Untersuchung noch genauer als die heute übliche Untersuchungstechnik mit einem Spiralcomputertomogramm, das Metastasen bis zu einer Größe von drei bis fünf Millimeter erfasst. Die so lokalisierten Metastasen (oder Tumore anderer Art) werden dann mit dem Laserstrahl in geringem Sicherheitsabstand umfahren und aus dem gesunden Lungengewebe herausgeschnitten. Da es sich um eine so genannte photothermische Entfernung der Metastasen handelt, das bedeutet, dass während des Herausschneidens Temperaturen bis zu 300 Grad Celsius entstehen, kann der Sicherheitsabstand und damit der Gewebeverlust gering gehalten werden, weil bei so hohen Temperaturen Tumorzellverschleppungen praktisch ausgeschlossen sind. Dennoch können alle entnommenen Materialien und Metastasen vom Pathologen mikroskopisch und immunhistochemisch untersucht werden. Auf diese Weise wird Metastase für Metastase aus den jeweiligen Segmenten eines Lungenlappens und - wenn erforderlich – weiter Lappen für Lappen (rechts drei Lappen, links zwei Lappen) herausgeschnitten und die Funktion des Restlappens bleibt erhalten. Nach Entfernung der Metastasen werden abschließend Lymphknoten aus allen wichtigen Bereichen entnommen, da deren Untersuchung weitere Informationen liefert. Sind bei einem Patienten beide Lungen mit Metastasen befallen, wird zunächst mit der stärker befallenen Seite begonnen. Hat sich die operierte Seite dann nach etwa vier Wochen erholt, wird die zweite Lunge in gleicher Weise operiert. Dieses Vorgehen ist besonders schonend, vermeidet Komplikationen und erhält dem Patienten wichtige Lebensqualität auch bei einer großen Zahl von Metastasen. Schließlich eröffnet diese gewebesparende und gewebeschonende Laseroperationsmethode die Möglichkeit ein zweites, drittes oder sogar viertes Mal die Operation durchzuführen, falls sich im weiteren Verlauf nochmals Metastasen bilden.

Für welche Patienten kommt die Operation in Frage?
Grundsätzlich müssen Sie in einem guten Allgemein- und Kräftezustand sein und über eine ausreichende Lungenfunktion verfügen (etwa zwei Stockwerke steigen ohne Unterbrechung wegen Luftnot). Es können Metastasen von allen Arten von Primärtumoren entfernt werden, zum Beispiel: Dickdarmkrebs, Nieren- Blasenkrebs, Brustkrebs, Lungenkrebs, Knochenkrebs, malignes Melanom, und so weiter.  Allerdings sollte nur die Lunge von Metastasen befallen sein und kein weiteres Organ. Bestanden zum Beispiel auch Lebermetastasen oder Hirnmetastasen, kann die Operation der Lungenmetastasen nur durchgeführt werden, wenn diese anderen Metastasen chirurgisch vollständig entfernt wurden (auch hier kann die Lasertechnik zum Einsatz kommen), oder durch eine andere Therapie zur vollständigen Rückbildung gebracht worden sind. Außerdem muss der Primärtumor (etwa Dickdarmkrebs, Brustkrebs, Lungenkrebs und so weiter) ebenfalls vollständig entfernt sein, oder durch eine spezielle Therapie vollständig zur Rückbildung gebracht worden sein. Es können Patienten auch mit einer größeren Anzahl Lungenmetastasen und auch beidseitigen Lungenmetastasen für die Behandlung in Frage kommen. Allerdings erfolgt die endgültige Überprüfung anhand eines aktuellen Computertomogramms durch den behandelnden Thoraxchirurgen. Des Weiteren kommen auch Patienten in Frage deren Lungenmetastasen bereits mit dem Primärtumor entdeckt werden, wie auch Patienten bei denen nach Entfernung von Lungenmetastasen wieder Metastasen in der Lunge wachsen. Auch in diesen Fällen erfolgt die endgültige Beurteilung an Hand eines aktuellen Computertomogramms durch den Thoraxchirurgen.

Welche Voruntersuchungen sind notwendig?
Neben allgemein notwendigen Untersuchungen die für Operationen benötigt werden, sollte eine Lungenfunktionsuntersuchung Ihre Leistungsfähigkeit objektivieren. Um den Befall anderer Organe auszuschließen: Ultraschall der Leber, oder Computertomogramm des Abdomes (Bauchraum) Knochen- oder Skelettszintigramm Um den Primärtumor und ein eventuelles Lokalrezidiv zu beurteilen: jeweilige aktuelle Untersuchung der Primärtumorregion einschließlich eventuell möglicher Spiegelung (zum Beispiel Koloskopie) oder zum Beispiel Magnetresonanztomographie (MRT) bei Knochentumoren. 

Wenn Sie nach einer Klinik mit dieser Technik suchen, oder andere Fragen haben, helfen wir Ihnen gerne weiter. Sie können sich uns unter den in der Rubrik “Kontakt” angegebenen Nummern bei uns melden.
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Der Film zeigt den Unterschied zwischen einer Metastasenresektion mittels Klammernahtgerät und eraser Lasersystem: Das Klammernahtgerät verursacht einen unnötig hohen Verlust an gesundem Gewebe. Zentrale und/ oder multiple Metastasen sind mit dem Klammernahtgerät generell nicht mehr entfernbar, während die Lokalistation für die Laserresektion sekundär ist.
Verdeutlichung Unterschied Laser versus Stapler hinsichtlich des Gewebeverlustes bei einer Metastase in einem Lungenlappen. Laser: 27 cm³, Stapler: 127 cm³.
Bei multiplen Metastasen in einem Lungenlappen muss beim konventionellen Verfahren der gesamte Lungenlappen entfernt werden - es kommt zum Verlust von ca. 20% des Lungenvolumens. Bei Verwendung des eraser Lasersystems bleibt der Lappen erhalten, nur die einzelnen Metastasen werden aus dem Gewebe herausgenommen.
 
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